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Bürgerengagement: ein positiver Trend!

Der „demografische Wandel“ ist ein viel diskutiertes Thema. Dabei wird das steigende Lebensalter in vielen Bereichen durchaus skeptisch gesehen. Dass sich aber mit dem Älterwerden der Gesellschaft ein positiver Trend entwickelt, ergab das Zukunftssymposium „Bürgerengagement von Senioren“, das vom Bundesverband Deutscher Stiftungen mit Unterstützung des Generali Zukunftsfonds durchgeführt wurde. Die vorliegende Dokumentation zeichnet hier ein sehr erfreuliches Bild. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass in diesem Bereich neue Aufgaben für Vereine entstehen werden.

Gemeinschaftliche Wohnprojekte

Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Mehrgenerationen-häusern werden immer wichtiger. Diese Projekte ermöglichen es älteren Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Dabei werden die älteren von den jüngeren Mitmenschen unterstützt. Gleichzeitig können die älteren Bewohner aber auch die jüngeren unterstützen (z. B. Betreuung von Kindern, während deren Eltern arbeiten). 

Das Symposium stellte fest, dass hier noch Koordinierungsbedarf über die einzelnen Projekte hinaus nötig sein wird, damit nicht jedes Mehrgenerationenhaus wieder bei null anfangen muss. Hier wird sich gerade für die sozial und karitativ engagierten Vereine ein breites Betätigungsfeld ergeben.

Eine wichtige Forderung des Symposiums besteht darin, dass Vereine, Stiftungen und öffentliche Hand in diesem Bereich eng zusammenarbeiten müssen, um solche Projekte für jedermann finanzierbar zu machen und die Seriosität der Angebote zu kontrollieren.

Nachbarschaftsprojekte

Eine Arbeitsgruppe des Symposiums befasste sich auch mit Nachbarschaftsprojekten zur Steigerung der Lebensqualität. Dabei wurde festgestellt, dass unsere älteren Mitmenschen sich auch gerne engagieren, um Menschen gleichen Alters zu helfen. Die Arbeitsgruppe empfahl dabei, den Begriff der „Hilfe“ aus diesen Projekten herauszunehmen, da dadurch schon begrifflich eine Einbahnstraße zwischen Helfer und Hilfsbedürftigen geschaffen würde. Im Vordergrund solle hier immer der Gedanke des Mit- und Füreinander stehen.

Es wurde deutlich gemacht, dass gerade im Hilfspflegebereich eine Spannung zwischen gewerblich tätigen und ehrenamtlichen Helfern bestehe. Der ehrenamtliche Helfer wird von den beruflichen Kräften oft als arbeitsplatzvernichtende Konkurrenz gesehen. Hier müssen Wege gesucht werden, wie beide Gruppen ergänzend tätig werden können.

Community Organizing

Unter Community Organizing (kurz CO) versteht man Organisationsarbeit in Stadtteilen, Städten oder Regionen. Durch den Aufbau einer Beziehungskultur und durch gemeinsames Handeln tragen Bürger zur Lösung von Problemen in ihrem Umfeld bei. Organizing ist den Prinzipien von Demokratie und Selbstbestimmung zutiefst verpflich­tet. Das Symposium sieht hierin einen generationsübergreifenden Ansatz, bei dem ältere Mitmenschen auch ihre persönlichen Vorteile (Lebenserfahrung, zeitliche Flexibilität) usw. zum Nutzen des Gemeinwesens einbringen können. Die Arbeitsgruppe bemängelte jedoch, dass zu wenig Ältere mit Migrationshintergrund in die entsprechenden Projekte eingebunden würden. Hier wird empfohlen, man solle diese Gruppe gezielter ansprechen.

Lebensqualität und gesellschaftliche Zusammenarbeit

Die Arbeitsgruppe „Senioren-Kompetenzen für mehr Lebensqualität und gesellschaftliche Zusammenarbeit“ forderte, dass sich die Entwicklung einer neuen „Alterskultur“ auch in den örtlichen Engagementformen widerspiegeln müsse. Die Gruppe nahm gerade die Kommunen in die Pflicht, in dem sie verdeutlichte, dass die Engagementförderung als Aktivierung engagierter Bürgerinnen und Bürger und als Mobilisierung von Ressourcen eine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Effizienz gewinne.

Engagement nach dem Beruf

Während des Symposiums wurde auch die Frage des Bürgerengagements im Übergang in die nachberufliche Lebensphase diskutiert. Hier bemängelte man vor allem die lokale Koordinierung beziehungsweise Kommunikation. In diesem Bereich wurden vor allem die Unternehmen angesprochen, die sich nach Meinung der Teilnehmer professioneller beraten lassen sollten.

Erfahrungen nutzen

Eine Arbeitsgruppe des Symposiums befasste sich mit der Frage, wie man nun die Erfahrungen der älteren Mitmenschen besser nutzen könne. Dabei wurde festgestellt, dass der Verbreitungsbedarf und das -potenzial riesig seien. Für den Projekttransfer benötige man eine zentrale, kompetente und individuelle Beratung. Man vertrat die Ansicht, dass Qualitätsmanagement und Investitionen in die verschiedenen Prozesse hier von entscheidender Bedeutung seien. Man war sich jedoch im Klaren darüber, dass die Förderung einer entsprechenden Infrastruktur am schwierigsten zu bekommen sei. Dabei wies man darauf hin, dass gerade diese Infrastruktur für den Projekttransfer besonders chancenreich sei. Hier könne man jedoch nicht auf die öffentliche Hand als Geldgeber zurückgreifen. Kleine und mittelständische Unternehmen vor Ort und Stiftungen böten sich daher als Kooperationspartner an.

(Quelle: http://www.redmark.de/verein/newsDetails?newsID=1303827333.63&d_start:int=2&topic=RechtOrganisation&topicView=Recht%20%26%20Organisation&b_start:int=0&-C=)

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